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Die Autoimmungastritis (AIG) ist eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut, die die Eisen- und Vitamin-B12-Aufnahme beeinträchtigt und zu einer atrophischen Gastritis mit Malabsorption führen kann. Die Mukosa des Magens wird von Lymphocyten, Plasmazellen und Granulocyten infiltriert, Epithelzellen nekrotisieren und Haupt- und Parietalzellen werden durch mukoide Zellen ersetzt. Als Endstadium entwickelt sich im Laufe vieler Jahre eine Atrophie. Eine AIG bedingt somit die eingeschränkte Produktion von Pepsin, Salzsäure und Intrinsic Factor (IF). Durch den Vitamin-B12-Mangel entwickelt sich im Laufe der Jahre eine perniziöse Anämie (PA). Eine AIG verläuft bei den meisten Patienten über viele Jahre bis zum fortgeschrittenen Stadium der Atrophie asymptomatisch. Die Symptome der PA sind Anämie, Erschöpfung, Benommenheit und Tachykardie. Der Vitamin-B12-Mangel hemmt zudem die DNA-Synthese, wodurch z. B. im Knochenmark und im gastrointestinalen Epithel Megaloblasten entstehen. Daraus resultieren Malabsorption und Diarrhoe mit Gewichtsverlust, Anorexie, Glossitis, Ikterus und neurologische Auffälligkeiten.
Die AIG ist durch das Auftreten von Autoantikörpern gegen Parietalzellantigene (PCA) und gegen IF gekennzeichnet. IF ist ein Glykoprotein, das von den Parietalzellen sezerniert wird. Es bildet Komplexe mit Vitamin-B12, deren Absorption im Ileum durch Anti-Intrinsic-Factor- Antikörper (IFA) beeinträchtigt wird. Seren von AIG- bzw. PA-Patienten enthalten zwei Typen von IFA (beide IgG): IFA des Typs 1 reagieren mit der Vitamin-B12-Bindungsstelle des IF, IFA des Typs 2 verhindern die Bindung des IF an die Rezeptoren im Ileum. IFA zeichnen sich durch eine sehr hohe Spezifität für eine AIG aus. Bei einer PA treten IFA je nach Krankheitsdauer bei 40 bis 80 % der Patienten auf.
Antikörper gegen PCA treten sowohl bei Patienten mit einer AIG als auch PA auf. Sie gehören vornehmlich den Klassen IgG und IgA an. Die Prävalenz der Antikörper gegen PCA ist bei fast allen Patienten mit einer chronischatrophischen Gastritis sehr hoch, sie beträgt nahezu 100 %. Auch für die PA haben Antikörper gegen PCA zum Zeitpunkt der Diagnosestellung eine sehr hohe diagnostische Sensitivität von 80 bis 90 %. Im Verlauf der Erkrankung nimmt ihre Prävalenz durch die fortschreitende Zerstörung der Parietalzellen immer weiter ab. Bezüglich der Spezifität der Anti-PCA-Antikörper muss beachtet werden, dass sie auch bei Patienten mit Endokrinopathien und gesunden Blutspendern nachgewiesen werden können.
Als neues Antigen für die besonders spezifische Bestimmung von APCA hat EUROIMMUN das rekombinante ATP4B-Antigen entwickelt. ATP4B steht für die extrazelluläre Domäne der β-Untereinheit der H+/ K+-ATPase und ist das Hauptantigen der APCA. Mit dem Anti-ATP4B-ELISA (IgG) wird dadurch ein deutlicher Spezifitätsgewinn ohne Verlust an Sensitivität gegenüber dem Anti-PCA-ELISA (IgG) erzielt.
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