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Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine systemische Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen. Die 2019 überarbeiteten Klassifikationskriterien der European League Against Rheumatism (EULAR) und des American College of Rheumatology (ACR) beinhalten 7 klinische und 3 immunologische Kategorien, deren einzelne Parameter durch ein Punktesystem gewichtetet sind. Ist das Eingangskriterium eines positiven ANA-Tests erfüllt, werden Patienten bei Erreichen von mindestens 10 Punkten als SLE-positiv klassifiziert.
Antikörper gegen Doppelstrang-DNS (dsDNS) stehen im Mittelpunkt der serologischen Diagnostik des SLE. Man findet sie bei 60 bis 90 % der Patienten, je nach Aktivität der Erkrankung. Anti-dsDNS-Antikörper werden in seltenen Fällen auch bei Patienten mit anderen Autoimmunerkrankungen (z. B. Autoimmunhepatitis), Infektionen sowie auch bei klinisch gesunden Personen nachgewiesen. Letztere entwickeln in 85 % der Fälle einen SLE innerhalb von 5 Jahren nach dem Anti-dsDNS-Erstnachweis. Allerdings lässt sich ein SLE nicht ausschließen, wenn keine Antikörper gegen dsDNS vorliegen.
Antikörper gegen Nukleosomen stellen ebenfalls exklusive Marker des SLE dar – vorausgesetzt, sie werden mit einem Testsystem untersucht, dessen Zielantigen frei von Histon H1, Scl-70 und anderen Nicht-Histon-Proteinen ist.
Besonders spezifisch, aber deutlich seltener sind Anti-Sm-Antikörper. Neben Anti-dsDNS-Antikörpern sind diese Antikörper mit 6 Punkten hoch gewichteter Bestandteil der Klassifikationskriterien.
Für den routinenmäßigen Nachweis der Anti-dsDNS-Antikörper stehen verschiedene Testverfahren zur Verfügung: Enzymimmuntests, wie ELISA oder EUROLINE, und der Crithidia-luciliae-Immunfluoreszenztest (CLIFT). Die verschiedenen Testsysteme unterscheiden sich z. T. deutlich hinsichtlich ihrer Sensitivität und Spezifität. So zeigt z. B. der konventionelle CLIFT eine besonders hohe Krankheitsspezifität, wogegen der IIFT Crithidia luciliae sensitiv mit besonderem Augenmerk auf die Sensitivität entwickelt wurde.
Der Anti-dsDNS-NcX-ELISA erzielt im Vergleich zu konventionellen Anti-dsDNS-ELISA deutlich verbesserte Leistungsdaten, da hochgereinigte Nukleosomen als Linkersubstanz verwendet werden. Aufgrund ihres hohen Adhäsionsvermögens können diese bereits in niedrigster Konzentration isolierte dsDNS an die Oberfläche der Mikrotitergefäße koppeln. Falsch positive Reaktionen mit konventionellen Linkersubstanzen, wie Poly-L-Lysin oder Protaminsulfat, werden vermieden.
In einer klinischen Vergleichsstudie an 564 Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen (davon 207 mit SLE) erwies sich der Anti-dsDNS-NcX-ELISA zudem um 8 % sensitiver als der Anti-dsDNS-RIA (Biesen et al., Arthritis Res Ther (2011) 13:R26). Allerdings werden mit unterschiedlichen Testverfahren verschiedene SLE-Subkollektive erfasst, sodass zur Erhöhung der serologischen Trefferquote mehrere Testsysteme miteinander kombiniert werden sollten.
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