Wonach suchen Sie?
Infektiöse Gastroenteritis ist weltweit eine bedeutende Ursache für Morbidität und Mortalität. Verschiedene Erreger vermitteln eine Entzündung der Schleimhäute im Dünn- oder Dickdarm sowie des Magens. Typischerweise führt solch eine Infektion nach kurzer Inkubationszeit zu Symptomen wie starkem Erbrechen, Bauchschmerzen und Diarrhoe, zum Teil verbunden mit dem Auftreten von Fieber. In den meisten Fällen ist die Erkrankung selbstlimitierend und nach 24 bis 48 Stunden ausgestanden. Bei immungeschwächten Personen, Babys und Kleinkindern sowie alten Menschen können jedoch schwerwiegende Krankheitsverläufe auftreten, die eine Hospitalisierung erforderlich machen.
Laut WHO stellt die infektiöse Gastroenteritis bei Betrachtung aller Altersklassen die vierthäufigste infektionsvermittelte Todesursache in Europa dar. Weltweit sind Kinder unter 5 Jahren am häufigsten betroffen.
Klinisch werden drei Typen von Diarrhoe unterschieden:
Zu den relevantesten Erregern der bakteriellen Gastroenteritis gehören Salmonella enterica spp., Shigella spp., Shiga-ähnliche Toxin-produzierende Escherichia coli und Campylobacter jejuni. Weniger stark verbreitet in Europa, jedoch von medizinischer Relevanz (Meldepflicht bestimmter Subspezies) sind humanpathogene Vertreter der Yersinien und Vibrio spp. Eine Infektion mit diesen Erregern erfolgt zumeist über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser.
Neben den Bakterien zählen Protozoen wie Giardia lamblia, Entamoeba histolytica und Cryptosporidien sowie verschiedene Viren (Noro-, Rota-, Astro-, Adeno- und Sapoviren) zum Erregerspektrum der infektiösen Gastroenteritis.
Während die parasitären Erreger überwiegend eine Rolle in der Reisemedizin sowie bei der Versorgung immunsupprimierter Patienten spielen, besitzen Noro- und Rotaviren bedeutende nosokomiale Relevanz. Aufgrund ihrer hohen Infektiosität und raschen Ausbreitung durch Schmierinfektionen rufen Noroviren ganzjährig Ausbrüche in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen hervor. Rotaviren Infektionen betreffen hingegen vorrangig Neugeborene und Kleinkinder, wobei die Erkrankung saisonal gehäuft in den Monaten Februar bis April auftritt.
Des Weiteren ist das Bakterium Clostridioides difficile eine wichtige Ursache nosokomial erworbener Erkrankungen. Der Erreger ist Auslöser für antibiotikaassoziierte Durchfallerkrankungen, die unter dem Begriff C. difficile-Infektionen (CDI) zusammengefasst werden. Toxigene Stämme produzieren zwei Toxine: A (Enterotoxin) und B (Zytotoxin). Diese verursachen die charakteristischen Schleimhautschäden. Toxin B ist ein wesentlicher Virulenzfaktor von C. difficile, während toxigene Stämme, denen Toxin A fehlt, gemeldet wurden.
Das EntericBio-System ermöglicht den Direktnachweis von Erregernukleinsäuren in Stuhlproben mittels Real-Time-PCR. Die Stuhlprobe wird dazu in einem speziellen Lysepuffer aufgeschlossen und der Nachweis direkt aus dem Lysat erbracht. Dieses Vorgehen reduziert die Zeit bis zum Vorliegen der Ergebnisse auf drei Stunden. Die Automatisierung des Prozesses minimiert händische Arbeitsschritte und ist durch den geringen Einsatz von Verbrauchsmaterialien nachhaltig.
Herkömmliche Labormethoden zum Nachweis und zur Identifizierung bakterieller Erreger basieren auf der kulturellen Anzucht, ergänzt durch verschiedene biochemische und serologische Tests. Die Detektion von Parasiten erfolgt häufig noch klassisch über die Mikroskopie. Diese Ansätze sind meist arbeitsintensiv und ein Ergebnis liegt in der Regel erst nach 48 bis 96 Stunden vor. Das EntericBio-System verkürzt die Zeit erheblich. Für den Nachweis viraler Erreger gilt die PCR bereits als Goldstandard.
Ergänzt werden die molekularen Diagnostika durch serologische Testsysteme für den Nachweis von Antikörpern gegen beispielsweise Yersinien oder Campylobacterjejuni. Dieser hat eine besondere Relevanz für die Diagnostik von Folgeerkrankungen wie der reaktiven Arthritis oder Myokarditis.
Darüber hinaus sollten gastrointestinale Infektionen nicht nur bei der Diagnostik akuter Durchfallerkrankungen, sondern auch bei der Differenzialdiagnostik chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) sowie dem Reizdarmsyndrom Berücksichtigung finden.
Nachweismethoden filtern: