Uromodulin

Klinische Bedeutung

Uromodulin ist ein Protein, das ausschließlich von den Tubuluszellen des dicken aufsteigenden Schenkels der Henle-Schleife in den Nieren produziert und sowohl in das Tubuluslumen als auch den Blutstrom abgegeben wird. Im distalen Tubuluslumen liegt Uromodulin polymerisiert vor und wirkt dort unter anderem protektiv gegen Nierensteinbildung. Das über den Urin abgegebene Uromodulin eignet sich aufgrund seiner Polymerstruktur nur bedingt für die exakte Messung der Proteinkonzentration. Anders als im Urin kommt Uromodulin im Serum ausschließlich als Monomer vor und lässt sich dadurch zuverlässiger quantifizieren.

Außerdem weist die Uromodulin-Konzentration im Urin nur eine schwache Assoziation mit der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) auf. Die Uromodulin-Konzentration im Serum (sUmod) korreliert hingegen stark mit der eGFR.

Die sUmod-Konzentration ermöglicht im Gegensatz zu anderen glomerulären Markern, wie Kreatinin und Cystatin C, die Identifizierung von Frühstadien chronischer Niereninsuffizienz bereits in der symptomlosen Phase. Eine Abnahme der sUmod-Konzentration zeigt bei fortschreitender Niereninsuffizienz einen Verlust der Funktionalität und Integrität des Nierenparenchyms an.

Anhand des sUmod-Spiegels lassen sich zudem langfristige Komplikationen prognostizieren. Epidemiologische Studien zeigen, dass niedrige sUmod-Konzentrationen mit einer erhöhten Gesamtsterblichkeit, kardiovaskulärer Morbidität, Herzinsuffizienz sowie Progression der Niereninsuffizienz assoziiert sind. Außerdem weisen niedrige sUmod-Konzentrationen prädiktiv auf einen langfristigen Funktionsverlust eines Transplantats hin.

Diagnostik

Serum-Uromodulin ist ein sensitiver Marker, der Auskunft über die tubuläre Funktion gibt und hilfreich bei der Prädiktion und Früherkennung einer Nierenfunktionsverschlechterung sein kann, insbesondere bei Erkrankungen, bei denen vorwiegend die Nierentubuli geschädigt werden.


Nachweismethoden

Filter techniques:

Methode
Parameter
Substrat
ELISA
uromodulin
determination in serum
antibody-coated
microplate wells
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